Wien: Kunstveranstaltung soll gerichtlich verboten werden
Am 14. Oktober erreichte die Wiener Netzkultur-Institution Public
Netbase eine Klage der Firma Nike, die das Verbot eines künstlerischen
Werks anstrengt. Streitwert: 78.000 Euro.
Die Rauminstallation "nikeground - rethinking space" ist ein
Gemeinschaftsprojekt von Public Netbase mit der renommierten Gruppe
0100101110101101.ORG und soll mit der möglichen Umbenennung des Wiener
Karlsplatzes in Nikeplatz einen öffentlichen Nachdenkprozess anregen.
Die AutorInnen verbinden dabei die künstlerische Tradition der
Mythopoesis mit der neuen Kultur der Kommunikationstechnologien.
Dazu Public Netbase-Leiter Konrad Becker: "Eine Firma, die unlängst
selbst vor einem US-Höchstgericht wegen irreführender Werbung verurteilt
wurde, will hier offensichtlich Kunstgeschichte schreiben und weltweit
Strafaktionen gegen Künstler durchführen." Der künstlerisch
reflektierende Umgang mit Zeichen der Alltagskultur und den symbolischen
Inszenierungen der Stadt wird somit kriminalisiert. "Nike nimmt eine
künstlerische Intervention zum Anlass", so Konrad Becker, "um eine
mögliche Diskussion oder Kritik an globalen Entwicklungen schon im Keim
zu ersticken."
http://mediencamp.karlsplatz.at
Betroffen bin :(((
Gerichte werden immer mehr zu Handlangern der gescheiterten Systeme.
http://www.t0.or.at/t0
Mausi2004 - 2003.10.16, 08:19